Archive for June 2018

Der Tag beginnt, nach dem Frühstück, wieder mit einer Fährfahrt.

Zwar könnte ich einfach das kleine Stück zurück und über die Brücke, doch die kleinen Fähren gefallen mir. Ich muss ja nicht schwimmen.

Wie gestern verläuft der Weg viel im Schatten und ich komme gut voran. Nebenbei rechne ich etwas mit der Reststrecke und komme zu dem Schluss, dass ich heute wohl bis zum Ende kommen sollte. Eine weitere Zwischenübernachtung rentiert sich nicht. Naja, damit kann man doch planen. Ich telefoniere mir ein Zimmer, gleich für ein paar Tage, und setzte meinen Weg fort.

Über solch Orte wie “Ybbs” und “Albern” geht es immer weiter auf Wien zu. Und ich knacke die Marke von 22,222 Mm.

In der Wachau ist die Wegoberfläche aber an manchen Stellen echt schlecht. Selbstverständlich ist die gut ausgebaute Umgehung aber für Fahrräder verboten.

So rumpel ich zwischen den Weinstöcke dahin, erreiche die letzte Station und werfe das Gepäck im Quartier ab.

Leichtfüßig nähere ich mich den Koordinaten. Ich bin zwar erst falsch, dass kann die Ownerin aber schnell klären und korrigieren.

Seltsamerweise reagiert meine Schaltung nicht mehr. Nach kurzer Fehlersuche muss ich eine gebrochene Feder im Schaltwerk feststellen. Ich habe nur noch die 3 Gänge von der Nabe zur Verfügung und bin froh nur noch wenige Kilometer fahren zu müssen.

Dann ist die Dose gefunden und das Logbuch signiert.

Auf der Rückfahrt zum Quartier kommen mir zwei riesige Rennradgruppen entgegen, darunter ein weißer Tieflieger. Damit ist es heute das fünfte Liegerad, welches ich zu Gesicht bekommen. Vorher schon 2 MBB und zwei Deltas.

Zufrieden beende ich den Tag.

Gestärkt vom Frühstück stehe ich bald an einer kleinen Fähre, welche wegen mir sogar den Betrieb gut 10 Minuten vor Fahrplan aufnimmt.

Also wechsle ich die Flussseite und fahre im Schatten von Bäumen auf sehr ruhigen Straßen dahin.

Zwar erlebt man hier nicht viel, trotzdem ist es schön so ruhig dahin zu fahren. Dagegen wirkt, bald darauf, Linz wieder ungemütlich laut und überfüllt.

Bald wird es aber wieder ruhiger. Einmal werde ich von Vater und Tochter aufgehalten, die etwas über meine STM wissen wollen. In englisch. So einermassen läuft die Unterhaltung, die Tochter liegt mal Probe und wir verabschieden uns wieder.

Heute wird der Wind nochmals kräftiger. Nach Wallsee-Sindelburg muss ich bereits richtig kräftig treten, nur um überhaupt auf 20km/h zu kommen. Kurz vor Grein überquere ich die Donau mal wieder über eine Brücke, sammle die Station ein und beziehe mein Quartier.

Morgens besuche ich einen alten Friedhof.

Mir gefallen solche Orte. Danach folgt noch ein wirklich schön gestalteter Tradi.

Leider kann nun der Radweg erstmal nicht mit Schönheit glänzen. Denn der läuft stellenweise an der Autobahn entlang. Dann noch ein große Umleitung. Zwar gut ausgeschildert, aber an einigen Stellen nur auf groben Schotter.

Die Sonne brennt gnadenlos herunter.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich irgendwie immer Gegenwind habe? Bereits seit Anfang meiner Tour haben wir Ostwind.

Heute begegnet mir ein Paar, welches seine 4 Ziegen Gassi führt.
Nach der Umleitung ist der Weg fast immer in Donaunähe. In Passau ist der Weg wieder chaotisch, wie das letzte mal auch. Ich mache kurz eine Pause und reserviere mir ein Zimmer in Niederanna.

Bis dahin ist noch ein Stück Strecke zurück zu legen, aber die Wege werden besser, vor allem in Österreich.
Und mal wieder fällt mir auf, dass nun andere Worte verwendet werden. Manche verstehe ich nicht mal ganz genau.

Auf den sehr individuellen Radwegen (möglicherweise von Audi gesponsort), geht es wieder zurück zum Fluss und raus aus Ingolstadt.

Heute geht es wieder mal oft direkt am Wasser entlang, bevor es bei Neustadt a.d. Donau abzweigt und Feld, Wald und Wiese nach Kloster Weltenburg geht. Es reicht gerade noch für ein Kies-Strand-Mit-Fahrrad-Bild.
Kaum habe ich die Fahrkarte gekauft, legt das Schiff auch schon ab. An Bord jede Menge Radler und auch wieder diese unsägliche Pedelecs.

Ich genieße die Fahrt durch den Donaudurchbruch und gehe in Kehlheim wieder von Bord.
Dort gibt es gleich die nächste Station. Für 3km folge ich der Altmühl, bevor diese ihr Wasser der Donau übergibt.

Wie am Fünf-Flüsse-Radweg geht es nun stramm auf Regensburg zu. Auch von dort aus kenne ich schon Teile der Strecke von einer anderen Urlaubsfahrt.

Aber neues zu entdecken gibt es trotzdem immer wieder.

Meine heutiges Tagesziel, Straubing, erreiche ich problemlos, finde mitten in der Stadt ein gutes Zimmer und lasse den Tag bei herrlichem Essen ausklingen.

Natürlich wird noch die Station ausgemessen und notiert. Was mögen sich Passanten denken, wenn man mitten in der Fußgängerzone plötzlich an einer Bodenplatte das messen anfängt?

Nach dem Frühstück, welches mir heute aufs Zimmer serviert wird, fahre ich nochmal kurz zum Münster rauf.

Ein Bild mit STM muss sein.
Danach runter zur Donau und ab. Bereits kurz nach 08:15 überquere ich die Landesgrenze und ich befinde mich in Bayern. Viele Kilometer geht es flach dahin, bis plötzlich der Weg weg von der Donau geht, und damit auch wieder viel welliger wird.

Was bei den Temperaturen natürlich wieder viel schwitzen bedeutet. Das Thermometer klettern mühelos auf 30°C.

Später wird es wieder flach und als Tagesziel wird Ingolstadt auserkoren. Bis ich dahin komme, erwischt mich aber bei Donauwörth ein kurzer Regenschauer. Nun könnte man meinen, eine willkommene Abkühlung. Von-der-wegen. Zum abkühlen reicht es nicht, dafür ist es jetzt schwül-warm.

Das Zimmer liegt heute etwas von der Strecke entfernt, ist aber sonst absolut in Ordnung. Und man bekommt seine Getränke wieder in vernünftigen Einheiten serviert.